Wahlprüfstein Europawahl 2024

Deutscher Raiffeisenverband e.V.

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Welchen Beitrag soll die Europäische Union leisten, um die Digitalisierung und die Vernetzung in der Landwirtschaft voranzutreiben, diese rascher zu etablieren und damit innovative Neuentwicklungen zu fördern?
Das Potential vieler digitaler Agrartechnologien kann erst ausgeschöpft werden, wenn ein reibungsloser Datenfluss und ein einfacher Zugriff auf externe Geodaten und andere Datenbestände (z.B. beim Wetter) erfolgt. In Deutschland fehlt insbesondere im ländlichen Raum häufig eine vernünftige Breitbandversorgung. EU-Mittel können hier helfen, den Ausbau in kommunaler Hand voranzubringen. Für landwirtschaftliche Anwendung von Sensordatenfusion (z.B. von automatischer Umfelderfassung von Landmaschinen oder Drohnenüberwachung landwirtschaftlicher Abläufe) sollte EU-einheitlich der Widerspruch zwischen zentraler Datenerfassung und Datenauswertung sowie Sensibilisierung gegenüber Datenmissbrauch geregelt werden. Erforderlich ist eine Verbesserung der Datenhoheit für landwirtschaftliche Betriebe, z.B. durch Förderung offener Datenplattformen. Die notwendige Kostenminimierung bei digitaler Agrotechnik durch überbetriebliche Bewirtschaftungsformen (Kooperativen, Genossenschaften, MTS etc.) muss möglich sein und in der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU verankert werden. EU-Regionalfördermittel können von den Bundesländern für regionale Kooperationen wie Sharing-Modelle für Geräte oder Wissen, sowie Vernetzung und Logistik eingesetzt werden.