Wahlprüfstein Europawahl 2024

Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.

1

Im aktuellen EU-Verordnungs-Vorschlag ist u.a. eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung von Hunden vorgesehen. Wie stehen Sie dazu und wie soll dies insbesondere in Deutschland umgesetzt werden?
Die Linke fordert eine verpflichtende und einheitliche bundesweite einheitliche Chip- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen ein, damit deren Herkunft, Gesundheit und Haltungsbedingungen nachgewiesen werden können und um illegalen Welpenhandel eindämmen zu können. Zur Umsetzung gehören: Einführung einer staatlichen Datenbank für Heimtiere, bzw. Bündelung bereits existierender Datenbanken und Verknüpfung mit einer zentralen EU-Datenbank, Kennzeichnung nur durch zugelassene Tierärzte mit standardisierten Transpondern, Rückverfolgbarkeit bis zum Züchter sicherstellen.
Themen: Tierschutz

2

Der illegale Welpenhandel ist seit vielen Jahren ein großes Problem und untrennbar verknüpft mit dem Themenkomplex Qualzucht und Ausbeutung von Hunden. Wie wollen Sie den illegalen Welpenhandel künftig effektiver bekämpfen?
Wir setzen uns ein für eine einheitliche EU-weite Regelung zur Registrierung von Züchtern und Haltern, Aufbau von Ermittlungsstrukturen, die den Internethandel überwachen und gegen Verstöße konsequent vorgehen, sowie die behördliche Registrierung von Züchtern.
Themen: Tierschutz

3

Aus dem o. g. EU-Verordnungsvorschlag geht hervor, dass ein Verbot von Hunden allein aufgrund morphologischer Merkmale nicht vorgesehen ist, sondern Qualzucht auch durch geeignete Zuchtprogramme bekämpft werden soll. Wie ist Ihre Strategie zur Bekämpfung der Qualzucht?
Die Linke fordert für alle Tiere die konsequente Umsetzung des Verbotes der Qualzucht. Um gezielt dagegen vorgehen zu können, müssen erblich bedingte Veränderungen und Verhaltensstörung konkret benannt werden und das Züchten bestimmter Rassen und Linien untersagt werden. Effektiv kann so ein Verbot nur wirken, wenn es einhergeht mit Maßnahmen wie einheitliche Regeln zur Registrierung, Sachkundenachweis für Züchter und konsequenter Verfolgung von Verstößen.
Themen: Tierschutz

4

Nach Ansicht zahlreicher Experten besteht außerhalb der kontrollierten Hundezucht ein enormes Vollzugsdefizit bezüglich wichtiger Rechtsnormen aus dem Bereich Tierschutz. Wie wollen Sie das bestehende Vollzugsdefizit im Bereich Tierschutz außerhalb kontrollierter Zucht verringern?
Hier ist eine Aufstockung des Personals in den zuständigen Behörden notwendig, sowohl bei der Polizei, um organisierten illegalen Handel schneller aufzudecken, bei der Justiz (inklusive Fachstaatsanwaltschaften und Schwerpunktgerichte für Tierschutzfragen), in den zuständigen Fachämtern, für bessere Kontrollen, und leicht zugängliche Meldestellen für Bürger*innen. Darüber hinaus setzen wir uns für ein Verbandsklagerecht für Umwelt- und Tierschutzvereinigungen in den EU-Mitgliedsstaaten ein.
Themen: Tierschutz

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Kenntnisse über Grundlagen der Zucht, wie Verlauf der Trächtigkeit, Geburtsablauf und Welpenentwicklung sind wichtige Voraussetzung für eine verantwortungsvolle Hundezucht. Dies sollte über einen Sachkundenachweis für Züchter sichergestellt werden. Wie stehen Sie zu einem solchen Sachkundenachweis?
Ein Sachkundenachweis sollte für Züchter Grundvoraussetzung sein. Darüber hinaus sehen wir die Einführung eines verpflichtenden Sachkundenachweises auch für Hundehalter als sinnvoll an.
Themen: Tierschutz