Wahlprüfstein Europawahl 2024
GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V.
1
Wie bewertet Ihre Partei die Relevanz von Projektmanagement als Arbeitsmethode bei der Umsetzung von zukunftsrelevanten Transformationsvorhaben auf europäischer Ebene?
Die Linke befürwortet modern, prozessorientierte Projektmanagementmethoden, bei der Förderung von zukunftsrelevanten Projekten bspw. in der Energiewende.
Dabei liegt das Augenmerk besonders auf Transparenz, Ergebnisorientierung und Berücksichtigung der sozialen Faktoren.
2
Wie bewertet Ihre Partei das Potenzial von Projektmanagement als Werkzeug zur Entbürokratisierung und Effizienzsteigerung (supra-)staatlichen Handelns?
Insofern Projektmanagement nicht als Selbstzweck oder Arbeitsplatzbeschaffung dient, sieht die Linke ein Potenzial im gut geführten Projektmanagement auf allen Ebenen, auch im öffentlichen Dienst auf regionaler, nationaler wie internationaler Ebene und in deren Interaktion.
3
Möchte Ihre Partei die PM2 Project Management Methodologie der Europäischen Kommission fördern und in der Fläche der EU-Administration verankern und wie stellen Sie die Vereinbarkeit mit nationalen Normen wie DIN und PM-Flex sicher?
PM² ist eine Projektmanagementmethodik, die von der Europäischen Kommission entwickelt wurde und allen offen steht. Der Zweck besteht nach der eigenen Aussage darin, Projektmanagern die Bereitstellung von Lösungen und Vorteilen für ihre Organisationen zu ermöglichen, indem sie den gesamten Lebenszyklus ihrer Projekte effektiv verwalten.
Die Linke befürwortet, dass mit öffentlichen Geldern entwickelte Technologie und Anwendungen auch öffentlich zur Verfügung gestellt werden. In diesem Fall kam Unterstützung aus demFörderprogramm „Digitales Europa“ (DIGITAL), das darauf abzielt, digitale Technologien für Unternehmen, Bürger und öffentliche Verwaltungen bereitzustellen.
Es kann vernünftig sein, verwaltungsübergreifend kompatible Methodologien und Anwendungsprogramme zu verwenden, sofern praktikabel und sinnvoll für die jeweiligen Aufgaben und Anwender*innen.
4
Wie plant Ihre Partei die Rahmenbedingungen für Selbstständigkeit und flexible Arbeitsmodelle, bspw. im Bereich des Projektmanagements, auf europäischer Ebene zu verbessern?
Die LINKE will die Auslagerung innerbetrieblicher Aufgaben auf Subunternehmen einschränken. Die Auslagerung von Aufträgen auf rechtlich selbstständige Subunternehmen und Soloselbstständige nimmt zu. Damit umgehen Unternehmen – und auch öffentliche Arbeitgeber*innen! – häufig Arbeits- und Tarifstandards des Hauptunternehmens. Insbesondere in der Bauwirtschaft, Logistik, im IT-Sektor, der Reisebranche, im öffentlichen Personenverkehr und in der Landwirtschaft kommt derartiges Sozialdumping häufig vor.
Auftraggeber*innen müssen zumindest für die Arbeitsbedingungen und Entlohnung der von ihnen beauftragten Subunternehmen einstehen und sie den Arbeitsbedingungen im Hauptunternehmen angleichen, einschließlich Sozialversicherungspflicht und branchenweiter Mindestlöhne, Recht auf flexible Arbeitszeitmodelle bei . Im Europaparlament setzen wir uns seit Jahren für die Internalisierung der Personals ein, das in den regelmäßig genutzten Diensten tätig ist.