Wahlprüfstein Europawahl 2024
PETA Deutschland e.V.
1
Wird sich Ihre Partei dafür einsetzen, dass Subventionen für die landwirtschaftliche Tierhaltung angesichts der verheerenden Auswirkungen des hohen Konsums tierischer Produkte auf die Umwelt, die Tiere und die Gesundheit abgeschafft werden und stattdessen der vegane Ökolandbau gefördert wird?
Wir setzen uns für einen nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft ein und wollen die Agrarförderung nach sozialen, ökologischen und gemeinwohlorientierten Kriterien ausrichten. Die Linke fordert schon lange eine flächengebundene, d.h. am Standort und in der Region gedeckelte Tierhaltung für mehr Umwelt-, Klima und Tierschutz und ausreichend gut qualifiziertes und bezahltes Personal, die die Tiere betreuen. Und zugleich wollen wir ein freiwilliges Ausstiegsprogramm für Landwirt*innen aus der Tierhaltung einführen. Auch wollen wir Prämien in der Landwirtschaft für das Anpflanzen von Hülsenfrüchten ausweiten.
2
Wird sich Ihre Partei dafür einsetzen, dass Langstrecken-Tiertransporte, insbesondere Transporte in weit entfernte Drittländer, für alle Tierarten untersagt werden?
Ja. Lebendtiertransporte müssen eingeschränkt werden. Tiertransporte über vier Stunden und in Drittstaaten wollen wir gänzlich verbieten.
Themen:
Tierschutz
3
Wird sich Ihre Partei dafür einsetzen, dass jegliche Käfighaltung von Tieren verboten wird, so wie es die erfolgreiche EU-Bürgerinitiative „End the cage age“ fordert?
Ja. Wir fordern verbindliche Kriterien und Kontrollen für die landwirtschaftliche Tierhaltung und setzen uns für ein Käfighaltungsverbot ein. Dafür haben wir mit der europäischen Bürger*inneninitiative gegen Käfige erfolgreich gestritten, jetzt muss es Gesetz werden.
Themen:
Tierschutz
4
Wird sich Ihre Partei angesichts des grassierenden illegalen Welpenhandels dafür einsetzen, dass der Verkauf von Hunden und anderen Tieren über das Internet verboten wird?
Das Internet ist eine Möglichkeit für Haustierhalter, sich über Züchter und Tiere zu informieren. Der Tierhandel selbst über das Internet muss aber streng reguliert werden. Wir setzen uns dafür ein, den Online-Handel mit lebenden Wildtieren dauerhaft zu verbieten. Der Handel auf Tierbörsen mit zulässigen Haustieren muss nach EU-weit einheitlichen Standards kontrolliert werden.
Themen:
Tierschutz
5
Wird sich Ihre Partei für einen strategischen Ausstiegsplan aus Tierversuchen einsetzen, wie ihn die EU-Bürgerinitiative „Save Cruelty Free Cosmetics - Commit to a Europe Without Animal Testing“ vorschlägt?
Ja. wir wollen Tierversuche in der EU verbieten und alternative Forschungsmethoden fördern und rechtlich bevorzugen. Es braucht endlich klare Ausstiegspläne in allen Mitgliedstaaten.
Themen:
Tierschutz
6
Wird sich Ihre Partei dafür einsetzen, dass Pelzfarmen in der EU verboten werden?
Ja. Wir fordern ein Verbot der Pelztierzucht entsprechend der erfolgreichen EU-Bürger*inneninitiative 2023.
Themen:
Tierschutz
7
Wird sich Ihre Partei dafür einsetzen, dass eine europaweite Positivliste für die Heimtierhaltung geschaffen wird, um die Privathaltung beispielsweise von Affen, Löwen und Schlangen zu unterbinden?
Ja. Die EU muss eine Positivliste zur Haltung von Haustieren entwickeln. Die soll exotische Tiere vor der Entnahme aus der Natur schützen. Und sie soll sicherstellen, dass nur Tiere privat gehalten werden, deren Grundbedürfnisse auch erfüllt werden können und die keine Gefahr für die Bevölkerung darstellen.
Themen:
Tierschutz
8
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass Subventionen für die Fischerei aufgrund der Auswirkungen (Artensterben, hohe Beifänge, Netzvermüllung, Klimaschädlichkeit) umgeleitet werden in die Umschulung von Fischer:innen in klimafreundliche Berufe, Schaffung von No Take-Zonen, Bergung von Geisternetzen?
Ja. Fischfang soll ökologisch und nachhaltig erfolgen. Fischereisubventionen müssen an nachhaltige, soziale und Tierschutzstandards gekoppelt werden. Wir wollen, dass der Fischfang wirksam reguliert wird, sodass nicht mehr Fische gefischt werden als nachwachsen können. Die Fischerei mit Stellnetzen und Schleppnetzen wollen wir verbieten und Fischer*innen bei der Nutzung alternativer Fangmethoden unterstützen. Auch eine Umschulung ähnlich dem Ausstiegsprogramm für Landwirt*innen aus der Tierhaltung ist denkbar.